Amazon senkt die Gebühren für Fashion-Händler

Am Dienstag (5. Dezember) kündigte Amazon an, die Gebühren für den Verkauf von Bekleidung unter 15 US-Dollar ab Januar auf 5 Prozent zu senken. Für Bekleidung zwischen 15 und 20 US-Dollar werden die Gebühren auf 10 Prozent gesenkt. Bisher lagen die Gebühren in beiden Kategorien bei 17 Prozent.

Es kommt selten vor, dass Amazon die so genannten Empfehlungsgebühren senkt, die es Händlern in seinem Onlineshop berechnet, und es wurden auch keine weiteren Änderungen dieser Art angekündigt. Dies deutet darauf hin, dass Amazon gezielt versucht, Händler anzulocken, die billige Kleidung anbieten – ein Bereich, in dem sich Shein mit seinen 9-Dollar-Kapuzenpullovern und anderen Billigklamotten hervorgetan hat.

“Das wird Amazon in der Niedrigpreis-Kleiderkategorie viel wettbewerbsfähiger machen, weil ein oder zwei Dollar einen großen Unterschied machen können”, sagt Lucas Barnes, ein ehemaliger Amazon-Manager, der PNW Web Marketing, eine Beratungsfirma, gegründet hat. “Amazon will, dass Shein sein ganzes Geld für Rabatte ausgibt, ohne zu viele Amazon-Prime-Käufer an den 9-Dollar-Hoodie zu verlieren.”

Amazon dominiert den E-Commerce in den USA, indem es mehr als einen Dollar von jedem dritten Dollar einnimmt, der online ausgegeben wird, und ist damit laut Insider Intelligence etwa sechsmal größer als sein nächster Online-Konkurrent Walmart. Das Unternehmen sieht sich jedoch neuen Bedrohungen durch Unternehmen mit Verbindungen zu China gegenüber.

Dazu gehören Shein, das für 2024 einen Börsengang plant, und Temu, eine Shopping-App, die letztes Jahr in den USA eingeführt wurde und hohe Rabatte auf eine Vielzahl von Produkten bietet. Auch die Social-Media-App TikTok, die dem in Peking ansässigen Unternehmen ByteDance gehört, hat Anfang des Jahres einen US-Shop in ihrer App eröffnet.

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